Von neuen Freundschaften und neuen Siedlungen

Erinnert ihr euch noch an den Einbruch bei Onkel Jack? Heute können wir von einem doppelten Wunder berichten: Das erste ereignete sich, als der Bandit den Schmuck zur Ranch zurückbrachte, wohlwissend, was für eine Strafe ihn erwarten könnte. Und das zweite, vielleicht noch größere der beiden, als Onkel George die Ratschläge seiner Nichte und seines Neffen in den Wind schlug und Gnade vor Recht ergehen ließ. Nicht nur das, er lud den verwirrten Banditen sogar zu sich zum Essen ein!

Nach einer Stärkung mit Spaghetti und Tomatensoße, Gemüsereis und Würstchen, sowie zweierlei Salaten machten wir uns am Nachmittag unter der goldroten Sonne der Prärie auf, neues Land für uns zu erschließen. Unsre Westernsiedlung war inzwischen so sehr gewachsen, dass wir entlang der erst kürzlich fertiggestellten Eisenbahnstrecke begannen, neue Siedlungen zu gründen.

Manchen Siedlern waren die Indianerübergriffe noch lebhaft in Erinnerung geblieben, weshalb ihre Niederlassungen mit ihren Holzpalisaden und Wachtürmen eher an Forts als an Städte erinnerten. Andere wiederum wollten ihr handwerkliches Geschick weiter in der Neuen Welt verbreiten, weshalb sie sich mehr auf den Bau von Schmieden und Werkstätten entlang der Bergketten konzentrierten. Und wieder andere wendeten sich Kunst und Ästhetik zu, legten in der Nähe der Wasserläufe gar malerische Gartenanlagen an, um ihre Städte zu wahren Augenweiden und Juwelen der Nation zu machen.

So bauten alle nach ihren eigenen Vorstellungen in freundschaftlicher Rivalität und waren doch geeint unter dem Schutz des Friedensvertrags, der zwischen den Siedlern und den Gelbfußindianern besiegelt worden war.

Banditen, die sich an der stählernen Lebensader von Bildstein County bereichern wollten, welche diese unwirklichen Weiten mit der Zivilisation verband, wurden mit vereinter Stärke zurückgeschlagen und landeten standesgemäß im Pool.

Im Anschluss fanden sich alle Cowboys und Cowgirls zu einer großen Party im Saloon ein, um ihre Errungenschaften zu feiern und ihre Fähigkeiten zur Schau zu stellen.

Den Auftakt machte unsre Küche, die in einem grandiosen Finale nochmal alle Register zog und uns mit einem Festmahl verwöhnte, das so in diesen Gestaden noch nicht gesehen wurde. Einem Begrüßungscocktail folgten Spätzle mit Rahmsoße, Knusperschnitzel und Salate. Den krönenden Abschluss machte eine Kaktus-Schichtdessert-Kreation.

Danach war das Rodeo eröffnet: Tanz- und Gesangseinlagen duellierten sich mit sportlichen Darbietungen, Quizzen und Comedy. Die Stimmung heizte sich ebenso auf wie das Veranstaltungszelt und fand ihren Höhepunkt in einer Line Dance Performance des halben Lagers während der Kinderdisco.

Heute gingen wir glücklich und gesättigt von einem so erfüllten Tag ins Bett mit dem kleinen Wermutstropfen, dass wir morgen schon wieder unsre Zelte abschlagen werden, um uns zu neuen Abenteuern aufzumachen.